Dirk Steinhorst-

Der historische Orthopädieschuhmacher

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Die Caliga


Kaum ein Ausrüstungsstück des römischen Militärs symbolisiert den Soldatenstand mehr als die caliga. Sie wurde vom einfachen Soldaten bis hin zum Centurio getragen. So war es sprichwörlich, wenn ein Offizier „ex caligae“ war, d. h. , er hatte sich vom einfachen Soldaten zum Offizier hochgedient.

Der Sohn des Feldherren Germanicus, der teilweise in den Militärlagern aufwuchs und bereits als Kind die caliga trug, wurde von den Soldaten liebevoll „Stiefelchen“ (caligula) genannt. Später errang er unter diesem Namen zweifelhaften Ruhm.

Das Oberleder der Caliga wurde aus einem einzigen Stück geschnitten. Hierbei wurden die einzelnen Riemen zum Teil sehr filigran gearbeitet. Leider vergessen die meisten dieses heute bei den Rekonstruktionen.

Dieses Riemenwerk gab dem Fuß in der caliga Halt, ermöglichte jedoch auch die gute Durchlüftung. Selbst wenn man durch einen Bach watete, floß das Wasser schnell wieder heraus und sowohl Fuß als auch Leder trockneten wieder sehr schnell. In einer gut sitzenden caliga ist es nahezu unmöglich, sich Blasen zu laufen. Hat man sich welche gelaufen, ist der Schuh nicht in Ordnung.

Die Sohlen der caliga bestanden aus mehreren Schichten festen Leders und waren benagelt. Dies konnte entweder flächig (wie bei Dr. Junkelmann beschrieben), jedoch auch als Muster sein. Das diese Muster weit verbreitet waren, zeigen Funde aus verschiedenen Regionen mit nahezu identischen Nagelmustern.

Zum Ende des 1. Jh. n. Chr. verschwand die caliga aus dem Militär. Die Soldaten wurden nicht mehr so viel im Imperium verlegt und zogen (vermutlich) den geschlossenen Schuh dem universellen Marschschuh vor.


Im Normalfall fertige ich die caligae aus festerem, vegetabil gegerbtem Leder. Sowohl Schnitt, als auch Benagelung sind frei wählbar.

Neben dem Beispiel rechts aus Mainz führe ich in meinem Katalog auch Funde aus Valkenburg, Vindolanda und anderen Fundgebieten.

Selbstverständlich kann mir der Kunde auch einen anderen Fund als Muster für seinen Auftrag geben. Er hat die freie Wahl, ob er den Schuh steng historisch haben will, oder ob bestehende Fußprobleme mit orthopädischen Elementen abgefangen werden sollen. Diese lassen sich selbst in einem offenen Schuh wie der caliga so kaschieren, daß sie auf den ersten Blick nicht auffallen.

Näheres hierzu kann ich Ihnen in einem Beratungsgespräch mitteilen.

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Caliga, Mainz, 1. Jh. n.Chr, original und Rekonstruktion, auf Wunsch des Kunden im Vorfuß abgeändert








Glücklicherweise ist vergleichende Werbung erlaubt: So wird anderswo gearbeitet.



xxx